Anno dazumal

Die Chronik eines Orts mit aller Zeit der Welt

Werfenweng hat eine lange Geschichte: Die erste urkundliche Erwähnung des Orts in alter Schrift geht auf das Jahr 1090 zurück. Der Name Werfenweng bürgerte sich jedoch erst im 19. Jahrhundert ein. Seine Bedeutung („werve“ für „Wirbel, Strudel“ und „wenige“ für „Waldgebiet“) dürfte sich dabei unter anderem auf die Kelten zurückführen lassen, die das Salzachtal und Werfenweng bereits zur Bronzezeit besiedelt hatten.

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Beitrag veröffentlicht am

31. Oktober 2025

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Ortsmitte im Jahr 1950

Das frühe Werfenweng

Die Kirche „Maria Geburt“, die das Werfenwenger Ortszentrum bis heute ziert, wurde im Jahre 1509 eingeweiht, 1764 barockisiert und 1895 regotisiert. Die Statue der heiligen Mutter mit ihrem Kind am Hochaltar stammt aus dem Jahre 1500. Nachdem 1732 im Zuge des Gesetzes über den Religionsfrieden alle Protestanten im Ort zur Auswanderung gezwungen worden waren, dauerte es rund 20 Jahre, bis die leeren Gebiete wieder besiedelt waren. Die neuen Siedler stammten vor allem aus dem Tennen- und Lungau sowie aus Tirol, Bayern und Schwaben.

Inzwischen war die erste Schule entstanden: Im Jahre 1748 eröffnete man im Mesnerhaus eine Volksschule mit nur einer Klasse. Knappe 100 Jahre später, 1830, wurde am heutigen Friedhof der erste Beerdigungsplatz errichtet und von der Gemeinde übernommen.

Grundsteine der Infrastruktur

Die Freiwillige Feuerwehr Werfenweng entstand 1907. Zunächst wurde nur eine notdürftige Zeugstätte erbaut – als Ausrüstung schaffte man eine Handpumpe samt Zubehör an.
Am Wengerbach, unterhalb des Leitenguts, wurde 15 Jahre später bereits das erste E-Werk mit Staumauer und Turbine errichtet. Zu dieser Zeit legte man außerdem die erste Telefonverbindung vom Postamt Pfarrwerfen nach Werfenweng (Wenghof) und das Gemeindeamt kaufte die erste Schreibmaschine an. Unter großem persönlichem Einsatz der Bewohner wurde zwischen 1934 und 1938 eine Zufahrtsstraße von Pfarrwerfen nach Werfenweng gebaut

Von Gastfreundschaft geprägt

Seit nahezu 1.000 Jahren werden in Werfenweng Ackerbau, Viehzucht, Jagd, Holz- und Landwirtschaft betrieben. Die Werfenwenger Gastfreundschaft, wie man sie heute kennt, entstand jedoch erst zur Mitte des 20. Jahrhunderts: So wurde 1950 der Fremdenverkehr für „Sommerfrischler“ aufgebaut. Sechs Jahre später folgte mit der Errichtung der ersten Sesselbahn auch der Wintertourismus. Zwischen 1961 und 1969 kamen vier Kleinschlepplifte, ein Großschlepplift in der Wengerau und zwei Sesselbahnen auf der Bischlinghöhe hinzu. Mit neuen Gasthöfen, vier Vollpensionen, zwei Jugendheimen, einem Kaffeehaus und neun Frühstückspensionen sowie zahlreichen Privatzimmervermietungen schaffte es Werfenweng im Jahre 1966 bereits auf rund 800 Gästebetten und über 100.000 Nächtigungen. Der Grundstein für eine Zukunft im Tourismus war gelegt.

Schlepplift Wengerau im Jahr 1965

Schlepplift Ortszentrum gegenüber vom Edtgut im Jahr 1965

Damals in Werfenweng…