Der Osterzopf –
mehr als nur ein Hefezopf

Oh du schöne Osterzeit
Wenn es nach frischem Germteig duftet und ein goldbraun geflochtener Zopf auf dem Tisch liegt, dann ist Ostern nicht mehr weit. Der Osterzopf gehört für viele einfach dazu – ob zum gemütlichen Frühstück mit der Familie oder als liebevolles Mitbringsel zum Osterbrunch. Doch er ist nicht nur lecker, sondern steckt auch voller schöner Bedeutungen und Traditionen.
Die geflochtene Form steht sinnbildlich für Verbundenheit, Zusammenhalt und das Leben. Ob ganz klassisch mit drei Strängen oder in aufwendigeren Varianten mit vier oder sechs – kunstvoll ineinandergelegt erinnern sie daran, wie schön es ist, gemeinsam durchs Leben zu gehen. Gerade zu Ostern – der Zeit des Aufblühens und des Frühlings – passt diese Symbolik besonders gut.
Der Teig selbst ist einfach, aber köstlich: ein klassischer Germteig mit Milch, Butter, etwas Zucker – weich, fluffig und leicht süß. Ob mit oder ohne Rosinen, mit Hagelzucker bestreut oder ganz schlicht – jeder hat seine eigene Lieblingsversion. In vielen Familien wird der Zopf gemeinsam gebacken, geflochten und verziert – ein liebevolles Ritual, das oft über Generationen weitergegeben wird.
Ursprünglich wurde der Osterzopf zum Ende der Fastenzeit gebacken – ein Brauch mit langen Traditionen und Wurzeln im christlichen Osterfest. Heute steht dabei vor allem das Genießen im Kreis der Familie, das gemeinsame Backen und die Freude über den Frühling im Vordergrund.
So wird aus einem einfachen Hefezopf ein Stück gelebte Tradition – und ein echter Hingucker auf jedem Ostertisch. Unsere Katharina backt leidenschaftlich gerne und teilt ihr Lieblingsrezept mit euch.


Rezept für einen köstlichen Osterzopf
Zutaten:
- 125 ml lauwarme Milch
- 312,5 g Weizenmehl (Type 700)
- 1/2 Ei
- 50 g Zucker
- 21 g frische Germ (1/2 Würfel)
- 3,5 g Salz
- 50 g zimmerwarme Butter
Zum Bestreichen:
- 1 Ei
- Hagelzucker

Zubereitung:
Milch und Ei miteinander vermengen, danach das Mehl hinzufügen. Auf diese Milch-Mehl-Ei-Mischung kommt dann der Germ. Das Ganze wird nun verrührt, bis der Germ gut untergemengt ist. Anschließend das Salz dazugeben, erneut kurz rühren, und zum Schluss Zucker und die zimmerwarme Butter einarbeiten. Den Teig entweder mit der Hand oder in der Küchenmaschine kräftig durchkneten – am besten etwa 10 Minuten lang.
Wenn der Teig fertig ist, braucht er erst einmal Ruhe. Ein Germteig wird nur dann schön flaumig, wenn er genügend Zeit zum Gehen bekommt. Nach etwa einer Stunde, wenn er sich deutlich vergrößert hat, wird der Teig in so viele Portionen geteilt, wie Stränge für den Zopf gebraucht werden. Diese Teigstücke sollten noch einmal ca. 15 Minuten rasten.
Anschließend aus den Teigkugeln gleichmäßige Stränge formen und zu einem Zopf flechten. Den fertig geflochtenen Zopf mit einem verquirlten Ei bestreichen und klassisch mit Hagelzucker bestreuen – natürlich sind auch Mandelsplitter oder andere Toppings möglich.
Bevor der Zopf gebacken wird, sollte er ein letztes Mal ca. 15 Minuten ruhen. Danach kommt er für etwa 25 Minuten bei 170 °C Umluft in den Ofen – bis er goldbraun und herrlich duftend ist.
Geheimtipps, die deinen Germteig noch fluffiger machen:
- Zucker & Salz trennen
Zucker hilft der Hefe, Salz hemmt sie – also: Die Hefe zuerst mit etwas Zucker vermengen und das Salz besser später zum Mehl geben.
- Lauwarm ist Trumpf
Die Flüssigkeit (Milch oder Wasser) sollte nie heiß, sondern nur handwarm sein (ca. 30–35 °C) – sonst wird die Hefe zerstört. Faustregel: Fühlt sich an wie Babybadewasser = perfekt.
- Geduld zahlt sich aus
Lass den Teig mindestens eine Stunde ruhen – am besten an einem warmen Ort ohne Zugluft. Noch besser: zweimal gehen lassen. Das sorgt für extra Flaumigkeit.
- Butter erst zum Schluss
Wenn Butter oder Öl in den Teig kommen, dann erst ganz zum Schluss einkneten – also erst, wenn Mehl, Hefe & Co. schon gut vermengt sind. So kann die Hefe besser arbeiten.
Viel Spaß und gutes Gelingen beim Nachbacken!

Germteig vor dem Rasten

Germteig nach dem Rasten